Im Zeitraum vom 8. Januar 2013 bis zum 30. Januar 2013 habe ich an einer Reise teilgenommen, die speziell für Austauschschüler von Rotary organisiert wird. Davon gibt es verschiedene Trips über das ganze Jahr verteilt. Es gibt zwei Organisationen, die die Reisen für Brasilien organisieren: BeloBrazil und TerraBrasil. Für meinen Distrikt 4770 ist TerraBrasil verantwortlich.
Und jetzt freut euch auf eine kleine virtuelle Reise durch den Nordosten Brasiliens! :)
Erstmal ein paar Fakten über die Reise:
99 Austauschschüler aus 16 Ländern
4 Koordinatorinnen
2 Ärzte/Rotarier
4 Busfahrer in 2 doppelstöckigen Bussen
Getroffen haben wir uns alle am 8. Januar 2012 in einem Hotel in Belo Horizonte, der Hauptstadt meines Bundesstaates Minas Gerais. Das Ein-Checken ging bis abends. Anschließend wurde zusammen in Hotelrestaurant gegessen. Dabei habe ich die anderen 12 Deutschen und viele der anderen Austauschschüler kennengelernt.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück mussten alle an einem Medical Exam teilnehmen. Dabei wurden wir befragt, ob wir irgendwelche Krankheiten haben oder bestimmte Medikamente regelmäßig zu uns nehmen müssten. Das dauerte, wie man sich bei 99 zu befragenen Personen, den ganzen Vormittag. Nach dem Mittagessen fand eine Orientation zum Trip statt. Es wurden die Regeln erläutert, jeder hat sich kurz vorgestellt (auf portugiesisch versteht sich) und wir haben einige Fragen geklärt. Nach dem gemeinsamen Abendessen haben wir Forró- und Funktanzstunden gehabt. Diese beiden Musikarten werden besonders auf Partys und im Nordosten Brasiliens gespielt.
Am nächsten Tag, dem 10. Januar, saßen wir den ganzen Tag im Bus. Den ganzen Tag im Bus sitzen kann langweilig sein - aber nicht, wenn du mit Leuten in deinem Alter aus der ganzen Welt zusammen bist! :) Wir haben uns unterhalten, kennen gelernt, Fotos gemacht, gesungen, Musik gehört, im Busflur getanzt, gegessen und getrunken, Filme geguckt, geschlafen und viel Spaß gehabt!
Amerikaner Avery und Domenica aus Ecuador
Abends kamen wir völlig übermüdet im Hotel in Vitória an.
Dieses Hotel war nur ein Übergangshotel, denn am nächsten Morgen ging es weiter in unsere erste Stadt "Lencois". Am 11. Januar kamen wir mittags an. In Lencois gibt es eine Bergkette names "Chapada Dimantina". Dort angekommen haben wir einen Spaziergang gemacht und anschließend haben wir in einem Wasserfall gebadet. Das hat sehr viel Spaß gemacht!!
Am darauffolgenden Tag, dem 12. Januar, hatten wir bei Zip Linig und Schnorcheln sehr viel Spaß!
Und ich glaube, hier sagen Bilder wieder mehr als 1000 Worte :)
Chapada Dimantina
Ecuadorianerin Domenica und ich vor der Zip Lining Station
Chapada Dimantina :)
Am 13. Januar sind wir auf den Berg Pai Inácio gestiegen. Bei 40° Grad Celcius im Schatten drei Stunden auf einen Berg zu steigen ist nicht gerade das, was Austauschschüler gerne machen, aber der Blick über die Berglandschaft war es im Endeffekt absolut wert!
Ich, stolz mit Deutschlandflagge auf de Pai Inácio :)
Verrückte (und nebenbei nackte) Amerikaner, Canadier und Mexikaner :)
Ausblick von ganz oben :)
Im Anschluss an die Monster-Wanderung wurden wir nach einem einstündigen Lauf nach dem Mittagessen wieder belohnt: eine 60-Meter-lange natürliche Wasserrutsche war das Highlight des Tages. Ein Felsen war durch den permanenten Wasserfluss wie glatt geschliffen und es hat einfach nur Spaß gemacht und war dazu noch sehr erfrischend :)
Am 14. Januar war wieder einen Tag busfahren angesagt.
Nach einer kurzen Nacht in der zweiten Stadt Maceio brachen wir am Vormittag auf, um mit kleinen Booten zu 6 Personen aufs Meer herauszufahren. An einer bestimmten Stelle im Meer kann man baden und drum herum fahren Boote, die Essen und Getränke verkaufen. Es war herrlich!
Und anschließend waren wir auf einem Markt, wie sie es im Nordosten Brasilien fast überall zu finden gibt.
Am 16. Januar waren wir den ganzen Tag am Strand! Mit so vielen tollen Leuten kann das ja nur Spaß machen! :)
Den nächsten Tag haben wir wieder einmal in Bus verbracht. Diesmal ging es nach Natal!
Dort haben wir am 18. Januar den größten Caju-Baum der Welt gesehen. Für euch wird Caju ein Fremdwort sein, ihr dürftet es mit dem englischen Begriff Cashew verstehen :)
Ich habe auch die Frucht und deren Saft probiert und für meinen Teil schmeckt es mir nicht :P Aber Caju-Kerne liebe ich nach wie vor!
ein Teil des Caju-Baumes von oben :)
Miguel, der Mexikaner aus meiner Stadt, posiert mit einer unechten Caju-Frucht :)
Ich vor dem Caju-Baum :)
Abends nach Besichtigung des Baumes fand ein Luau statt. Das ist eine Art Strandparty mit DJ und einem unglaublich tollen Frucht-Buffet! :)
Doch der 19. Januar war doch das Highlight der Stadt Natal: Buggy-Tour in den Sanddünen von Natal! Mit kleinen Autos sind wir mit hoher Geschwindigkeit die Hügel rauf und runter: es war sooooooooo lustig! :) Den Rest des Tages haben wir am Strand verbracht!
Die nächsten zwei Tage wurden, mit Nächtigung in Estância, wieder im Bus verbracht. Am Mittag des zweiten Bustages, dem 21. Januar, haben wir ein Projekt zur Rettung von Meeresschildkröten besucht. Wir haben seeeeeeeehr große und ganz kleine Schildkröten gesehen! :)
Der Name des Projektes ist TAMAR :)
gaaaaaaaaaaaaanz große Schildkröte :)
gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz kleine Schildkrötchen :)
Abends nach dem Projekt sind wir in Salvador angekommen! Dort wurde eine Talent Show veranstaltet!
Am nächsten Tag, dem 22. Januar, haben wir eine Stadtrundfahrt gemacht, viele Kirchen gesehen, haben auf Märkten eingekauft und abends eine Capuera-Show besucht! Capuera ist eine brasilianische Tanz- und Kampfsportart. Die Tänzer tanzen praktisch einen Kampf. Das ist sehr typisch für die nordöstliche Region!:)
Vor der berühmten Bonfim-Kirche :)
Capuera-Show :)
Und am 23. Januar ging es dann auch schon weiter nach Porto Seguro! Nach einem Tag Busfahren, schlafen und dem Frühstück haben wir die Tief- und die Hochstadt besichtigt. Porto Seguro ist aufgeteilt ist die "normale" Stadt, und die Hochstadt, auf einem Berg gelegen!
Nachmittags waren wir dann wieder am Strand und abends wauf einer Party in einem Nachtclub!:)
Der Aufzug von der Stadt nach oben zur Hochstadt :)
Nach einem Tag in Porto Seguro ging es dann weiter nach RIO DE JANEIRO - allerdings wieder mit einem Stopp zum Übernachten in Guarapari!
Am 26. Januar kamen wir dann abends an und haben schon ein wenig von der Stadt gesehen!
Aber wirklich zur Sache ging es am nächsten Tag: Copacabana Beach, City Tour und mein persönliches Highlight: die Favela-Tour!
Wir sind mit kleinen Bussen á 12 Leute in die sichereren Teile der größten Favela der Welt "Rocinha" hineingefahren, haben mit Bewohnern geredet und sind durch die Favela gelaufen. Außerdem haben wir eine Schule besucht! Es war unheimlich interessant und ich war überrascht, wie glücklich die Leute trotz des engen Raumes und der schlechten Bedingungen scheinen. Überall hört man Musik, sieht wie Kinder Fußball spielen und Frauen miteinander quatschen! Ich war schwer beeindruckt von so viel Lebensfreude. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass wir eben nur die sicheren Teile der Favela besuchen konnten und die unsicheren Teile nicht nur gefährlich sind, sondern auch wesentlich schlechtere Lebensbedingungen bieten!
Ein Teil der Favela Rocinha
Ein kleiner Einblick hinter die Kulissen der Favela
Schild am Eingang eines Hauses: "Seid herzlich willkommen, bringt Bier mit!" :D
Ich in der Copacabana :)
Die Copacabana - ein bisschen bewölkt!
Um den Abend ausklingen zu lassen, waren wir in einem der besten Churrasco-Restaurants in Rio!
Am 28. Januar wurde es dann nochmal spannend, denn wir haben die Christus-Statue und den Zuckerhut gesehen.
Der "Cristo Redentor" ist riesig und von seiner Plattform aus hat man einen grandiosen Blick über die ganze Stadt plus die Copacabana! Um zur Statue zu gelangen, fährt man mit einer Seilbahn den Berg hinauf. Es ist wie die Liebfrauenbahn in den Alpen und wenn man das Ticket der Bahn aus Rio hat, muss man in den Alpen nur 50% des Preises zahlen! Das fand ich sehr kreativ :D
Anschließend haben wir das "Pão de acucar" ("Zuckerbrot") besucht!
Leider war es sehr neblig, sodass wir nur eine eingeschränkte Aussicht vom Zuckerhut hatten, dennoch hat es sich gelohnt!
Cristo Redentor :)
Der Amerikaner Henry und ich :)
Der Amerikaner Jonathan und ich :)
Ausblick!:)
Am 29. Januar sind wir dann nach Angra Dos Reis aufgebrochen. Eine Küstenstadt, in deren Region es viele kleine Inseln gibt. Einige Zungen behaupten, es seien 365 Inseln, für jeden Tag des Jahres eine! Die Inseln gehören den reichen und schönen Brasilianern :)
Mit einem Boot haben wir am Nachmittag des selben Tages eine Tour durch einige Inseln gemacht und sind immer wieder in verschiedenen Buchten von Inseln angehalten zum Schwimmen. Dabei wurde auf dem Boot laut Musik gespielt und viele Früchte gab es auch :) Ich habe mich wie im Paradis gefühlt!
Einer der Häfen in Angra dos Reis :)
Bucht :)
und noch eine Bucht :D
Mexicooooooooooooooooooo ♥
Abends im Hotel in Angra angekommen, gab es nach dem Abendessen eine Abschiedsparty für uns! Auch hier gab es wieder ein super tolles Buffet und wir haben viel getanzt! Außerdem haben wir unsere Flaggen beschriften lassen und die Pins und Visitenkarten getauscht!:)
Am nächsten Morgen sind wir dann nach Sao Paulo gefahren und ich bin von dort abends mit dem Flughafen nach Araxá geflogen.
Diese Reise war total schön & ich bin so dankbar diese tollen Menschen kennengelernt zu haben! Außerdem bin ich so froh, dass ich diese Seite von Brasilien sehen durfte! :)
Und jetzt vermisse ich die Reise und die Leute so sehr, dass ich mir wünsche, die Reise wieder und wieder zu machen! :)
beijos,
Sophia ♥