Sonntag, 19. August 2012

Portrait: Meine erste Gastfamilie

Mit diesem Post möchte ich euch nun meine erste Gastfamilie vorstellen. Ich erzähle ein bisschen über die Familie und ihren Alltag. Die folgenden Bilder werden natürlich erklärt. Wenn noch Fragen bestehen sollten, könnt ihr mich einfach fragen! :)

Also, fangen wir an. Meine Familie besteht - mich ausgeschlossen - aus 5 Personen: Mama, Papa, 2 Söhne und eine Tochter. Mit mir dann zwei Töchter! :) Außerdem gehört zu uns noch der kleine Hund "Chocolate".

Nun erkläre ich zu den Bildern die Personen!
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                                                                                 Vater "Fernando" & Schwester "Giovanna"

Mein Gastvater ist das Oberhaupt der Familie und nebenbei ein wirklich netter Mensch. Er ist sehr hilfsbereit und unterstützt mich in allem, wobei ich Hilfe benötige. Mein größtes Problem ist die Kommunikation, weshalb er mir mit seinen Englischkenntnissen immer beiseite steht. Er versucht mit mir Portugiesisch zu reden, was auch ziemlich gut gelingt, denn er spricht extra langsam, damit ich etwas verstehen kann. Wenn ich etwas aber nicht verstehe, versucht er mir Wort für Wort ins Englische zu übersetzen. Dann wiederhole ich die Wörter et voilá: ein neues Wort gelernt!
Er hat auch viel Verständnis, dass ich ihre Gewohnheiten nicht gewöhnt bin und er gibt mir Zeit, damit ich mich eingewöhnen kann!
Er arbeitet als Ingenieur und ist bis in den frühen Abend mit seiner Arbeit beschäftigt. Morgens fährt er meinen Bruder und mich in die Schule. Mittags kommt er zum Essen nach Hause.
Er ist sehr familienverbunden und ein sehr liebevoller Vater! Ich könnte mir keinen besseren ersten Gastvater vorstellen!

Meine kleine 9-jährige Schwester Giovanna ist ein unglaublich liebes und süßes Mädchen. Auch sie versucht mit mir zu kommunizieren und ist nicht zu schüchtern, mich Dinge zu fragen, die ich nicht unbedingt verstehe. Aber mit Google Translator und Hilfen von Vater und Bruder, wird dieses Problem beseitigt! Sie besucht die 4. Klasse. Anders als in Deutschland, beginnt ihr Unterricht erst am Mittag, da sie noch so jung ist. Aber wie es so schön heißt: andere Länder - andere Sitten!
Sie spricht noch kein Englisch, ist aber dabei, es zu lernen. Wenn mein Bruder oder Vater und ich miteinander auf englisch sprechen, weil ich mal wieder nichts verstanden hab (aber wie sollte es nach 11 Tagen auch anders sein?), versteht sie schon einiges! Ich darf mir auch all ihre Sachen ausborgen, wenn ich möchte, was ich wirklich lieb finde! Ich bin froh, ein so süßes Mädchen meine Schwester nennen zu dürfen. Nebenbei wäre zu bemerken, dass ich in Deutschland nur ältere Geschwister habe, weshalb es eine neue schöne Erfahrung für mich ist, mal selbst die älteste zu sein.

                                                                                                     Mutter "Nilsa"

Hier seht ihr meine liebe Gastmama Nilsa (gesprochen wie: Niußa). Eine liebevolle Mama. Sie spricht kein Englisch, weshalb es ein wenig schwer ist, mit ihr zu kommunizieren. Aber auch das bekommen wir in den Griff. Sie spricht auch extra langsamer, damit ich überhaupt die Chance habe, etwas zu verstehen. Das funktioniert aber auch gut. Wenn ich etwas nicht verstehe, verständigen wir uns mit Händen und Füßen - oder mein Bruder übersetzt. Sie arbeitet nicht, ist also Mutter und Hausfrau. Aber das ist ja Arbeit genug. Sie liebt es, alles alleine zu machen: zu putzen, zu kochen, Kleidung zu waschen und zu spülen. Ich würde gerne mehr helfen, aber so ist es auch okay. Sie holt meinen Bruder und mich um 12.40 Uhr von der Schule ab und bringt meine Schwester (und meinen kleinsten Gastbruder) zu ihrer Schule. Sie geht auf die gleiche Schule wie ich und mein Bruder, hat aber eben später Unterricht. Nilsa fährt uns überall hin, immer und überall. Wirklich lieb. Aber in Araxá ist das auch nötig. Für unsere Verhältnisse ist es eine große Stadt (93.000 Einwohner).  Für brasilianische Verhältnisse sehr klein, aber alles ist doch recht weit auseinander. Ich hab aber das Gefühl, dass sie das gerne macht!

                                                                                                      Bruder "Fernando"

Mein (derzeit noch) 14-jähriger Gastbruder heißt Fernando "Filho" (= Junior, da sein Vater genauso heißt). Er ist wirklich nett und übersetzt ins Englische, was ich nicht verstehe. Er ist außerdem in meiner Klasse, beziehungsweise ich in seiner :D Er übersetzt mir Teile des Unterricht, weil der so schnell ist, dass ich wirklich NICHTS verstehe. Hausaufgaben kann ich auch noch nicht machen, da ich weder die HA selber verstehen würde, noch wenn sie aufgegeben werden. Also muss ich's lassen. Es stört mich nicht sonderlich, obwohl es natürlich wirklich hilfreich sein würde, da ich so mehr von der Sprache habe. Aber noch macht es keinen Sinn. Ich lerne auch so relativ schnell, wie ich finde. Ich verstehe schon wirklich viel und kann die wichtigsten Sachen sagen. Aber zurück zu Fernando. Nach der Schule essen wir zusammen. Nachmittags machen wir manchmal was zusammen, aber er hat auch noch andere Aktivitäten. Er besucht eine Sprachschule für Englisch und hat Gitarren- und Kampfsportunterricht. Abends und am Wochenende treffen wir uns mit Freunden, gehen mit ihnen aus oder gucken Filme. Es ist schön. Alle sind wirklich nett! :)


                                                                                                         Bruder "Roberto"

Mein süßer kleiner Bruder Roberto, liebevoll Robertinho genannt, ist 5 Jahre alt und ein wirklich lieber kleiner Junge. Er ist schüchtern, aber langsam taut er auf. Er war sogar zu schüchtern, mir "Hallo" und "Tschüss" zu sagen, aber langsam wird's besser! Er spielt gerne Brettspiele, wie etwa "Mensch ärgere Dich nicht", welches ich ihm als Gastgeschenk geschenkt habe. Zusammen spielen wir das auch manchmal. Er ist wirklich goldig. Außerdem liebt er seinen Nintendo DS und die xBox, bei der gerne Tanzspiele spielt. Es ist schön, einen kleinen Jungen beim lachen, tanzen und glücklich sein zu zuschauen.
Ich glaube, er besucht nachmittags, allerdings nicht jeden Nachmittag, eine Art Vorschule. Aber genau verstanden habe ich es noch nicht. Das kommt aber bestimmt noch. Und wenn ich es genau weiß, korrigiere ich den Post :) Mal sehen, wie sich das mit ihm entwickelt!


                                                                                                       Hund "Chocolate"

Das ist unser Hund Chocolate (gesprochen wie: Tschokolatsche, Betonung auf dem "a", das "e" am Ende ist unbetont und ist eher ein Mix aus "e" und "i"). Wie alt er genau ist, weiß keiner, da er ihnen zugelaufen ist. Aber meine Familie schätzt ihn auf 1 Jahr. Er ist süß, so süß wie Schokolade :)
Er darf aber nicht ins Haus, weil mein Gastvater das nicht möchte, er würde alles eindrecken und kaputtmachen, was auch stimmt. Die Hängematte draußen ist ein wenig zerstört und durch sein Wühlen im Dreck hinterlässt er immer hübsche Pfotenspürchen überall wo er entlang geht. Aber süß ist & bleibt er!

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Ich könnte jetzt noch über Tanten, Onkel, Oma und Opa, Cousinen und Neffen erzählen, aber das würde zu viel werden. Außerdem ist DAS meine eigentlich Familie! Ich hoffe, ich konnte euch meine Familie etwas näher bringen. Wenn ihr noch Fragen habt, fragt mich einfach! Und bitte entschuldigt, falls einige Fehler im Text sind, aber ich muss mich mehr auf mein Portugiesisch konzentrieren! :)

Achso, mir gehts gut und mein Heimweh wird besser :) Das Wetter ist gut, bis jetzt immer trocken um die 20°C :) Viel Sonne!


Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche und bald könnt ihr euch auf ein Portrait von Schule und Haus freuen!


Beijos,
Sophia :)♥



Samstag, 11. August 2012

Die ersten Tage in Brasilien

Freitag, 10. August 2012.

Am 7.8. bin ich nach Brasilien geflogen. Der Flug dauerte 11 Stunden von Frankfurt nach Sao Paulo. Dort musste ich 8 Stunden warten um anschließend 2,5 h in meine Gaststadt "Araxá" zu fliegen. 
Dort wurde ich total lieb empfangen: von meinen drei Gastfamilien und meinem Rotary Club.


Jetzt bin ich seit Mittwoch in Brasilien in meiner Familie & fühle mich sehr wohl. Alle sind wirklich nett und geben sich Mühe, damit ich alles verstehe :) Am Donnerstag war ich noch zu müde um in die Schule zu gehen, aber am Freitag war mein erster Schultag. Dazu später mehr. Jetzt habe ich auch meine Schuluniform. Es ist ein T-Shirt mit dem Namen meiner Schule: "Dom Bosco". Die Uniform musste ich am Freitag noch nicht tragen, weil Tag der Schüler war  und wir anziehen durften, was wir wollten. Deshalb kommt ein Bild davon in ein paar Tagen :)

Außerdem habe ich meine dritte Gastfamilie kennengelernt. Sie kam am Donnerstag zu meiner ersten Familie und wir haben miteinander geredet :) Dann hatte ich anschließend mein erstes Rotary Meeting. Alle waren wirklich lieb & fühle mich sehr wohl! Sie haben über etwas diskutiert, aber über was habe ich noch nicht verstanden. Aber das kann ich hoffentlich bald! Dann haben wir zu Abend gegessen :)

Freitagmorgen ging es um 7 Uhr ab in die Schule. Mein Gastvater hat meinen Gastbruder Fernando und mich zur Schule gebracht, wir gehen in eine Klasse. Es wurden 2 Arbeiten geschrieben, aber da ich weder die Sprache noch das Thema richtig beherrsche, habe ich mich mit der Sprache auseinandergesetzt. Mit meinem Wörterbuch hab ich mir alles mögliche übersetzt um etwas zu verstehen. Das ging ganz gut :)

Gestern habe ich mit ein paar Leuten aus meines Klasse ein Projekt gemacht, bei dem wir wie Clowns geschminkt kranken Menschen an der Dialyse verschiedene Lieder vorsingen.
Alles in allem hat mir der Schultag gut gefallen, die Lehrer sind freundlich & meine Mitschüler auch.

Gestern Abend war ich mit meinem Bruder bei meiner 2. Gastfamilie. Wir haben einen brasilianisches Barbecue verantstaltet. Das war wirklich schön! :=

Es ist einfach schön! Mein Heimweh was ich anfangs wirklich stark hatte, wird immer besser :)

Mein Haus ist auch wirklich hübsch!
Das ist mein Zimmer, dass ich mir mit meiner süßen 9-jährigen Schwester Giovanna teile!

Später erfahrt ihr mehr über Haus und Familie!